Beveringen ist ein Stadtteil Pritzwalks. Es hat 297 Bewohner, davon sind 64 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde (Stand 01.01.2019). Monatlich findet in der Kirche Beveringen ein Gottesdienst statt. Die Kirchengemeinden Beveringen und Pritzwalk haben seit 2013 einen gemeinsamen Gemeindekirchenrat.
Beveringen und die Kirche in Beveringen
Die erste urkundliche Erwähnung für Beveringen ist aus dem Jahr 1368 aufgeführt. Der Ortsname ist untypisch für unsere Gegend. Bever hergeleitet von Biber die Endung „ingen“ lässt auf Neusiedler aus Holland schließen. Der Ortsname ist daher deutschen Ursprungs zu werten. Die Existenz des Ortes wird schon weit vor dieser Zeit liegen, da der Kirchturm an Hand seiner Bauweise auf das Jahr um 1200 spricht. Er wurde von den ersten deutschen Ansiedlern überwiegend aus Feldsteinen erbaut. Er diente nicht nur als überragendes Zeichen für das Gotteshaus, sondern gewährte den Bewohner auch Schutz in Unruhezeiten. Die Patronatsrechte über die Kirchgemeinde hatte seit dem Jahr 1600 das Kloster Stift Marienfließ an der Stepenitz. Nach dem 30jährigen Krieg war auch Beveringen verwüstet und die Kirche niedergebrannt. Die allgemeine Landesrezitation von 1652 zählte 3 Hüfner (Bauern) und 1 Kossaten (Kleinbauern). Um 1655 begann der Neuaufbau der Kirche. In ihr befindet sich die alte „Taufe“, ein Taufbecken zugehauen aus einem Steinblock, ein Kleinod und einmalig in seiner Ausführung. Er muss schon im 12/13 Jh. hergestellt worden sein. Für den Taufstein wurde ein schmiedeeisener Aufsatz gefertigt zur Aufnahme einer Messingschüssel für das Taufwasser. Die „alte Taufe“ stand lange Zeit im Turmraum der Kirche und diente beim Verlassen des Gottesdienst für das Sammeln der Außenspende. Mit dem Umbau des Altarraumes 1954 fand sie ihren heutigen Standort. Vor der Umgestaltung befand sich ein Kanzelaltar in der Kirche .Auf dem Vorplatz stehen neben dem Kriegerehrendenkmal zwei Eichen. Die sogenannte Kaisereiche zu Ehren des 100. Geburtstag Kaiser Wilhelm I. im Jahr 1897, die zweite im Jahr 1914 zu Ehren Paul von Hindenburg nach der gewonnenen Schlacht in Ostpreußen gepflanzt. An der Nordseite befand sich ein Friedhof. Der noch heute freie Platz diente als Schulhof später als Kinderspielplatz.
Um die Seelsorge der Gemeinde war es früher wohl nur mäßig bestellt. In der Chronik von Beveringen sind zwar alle Pfarrer lückenlos aufgezählt aber viele hatten ihren Wohnsitz in Pritzwalk. Daraus kann man schließen, dass die Gemeinde schon früher von Pritzwalk aus mit verwaltet worden ist. Ein Pfarrhaus gab es nicht und die Stelle war nur gering besoldet. Ein erstes Pfarrhaus wird erst 1689 erwähnt, nun blieben auch die Pastoren. Von 1812-1844 wird Beveringen wieder von Pritzwalk aus verwaltet. Als Pfarrer Mühlmann 1844 nach Beveringen kam fand er wohl alles ziemlich verwahrlost vor, so das er 1845 einen Bittbrief schrieb in dem er dringende Hilfe für das Gotteshaus erbat. Vom Stift Marienfließ kam die Zusage, dass mit dem Notwendigen begonnen werden kann. Unter seiner Leitung wurde der Eingang durch den Turm gebrochen, der Chor erneuert, die Decke gefestigt und gestrichen. Gebastelt und gewerkelt wurde wohl immer an der Kirche. Zu größeren Schäden kam es aber erst mit dem Ende des 2. Weltkrieges und den Einmarsch der russischen Armee am 2.Mai 1945. Im Turm befand sich in den letzten Apriltagen eine Funkstation für wenige Tage. Man vermutet das der Russe davon wusste, denn sie machten von der Wittstocker Chaussee kommend nur einen Schießhalt, gaben ca.15 Schuss auf Kirche und Dorf ab und fuhren dann Richtung Pritzwalk weiter. Von den Geschossen wurde der Kirchturm mehrfach getroffen ebenso einige Häuser im Ort. Diese Schäden sind damals nur notdürftig von Pastor Hans Köhler und einigen Helfern repariert worden. Material war Mangelware und später war die Situation auch nicht besser. Die Folgen des Beschuss sowie Wind und Wetter machen die Lage immer prekärer, so dass Anfang 2002 Maßnahmen ergriffen werden mussten den Turm zu sanieren. Die Tragkonstruktion des Turmes war schon recht mangelhaft und man befürchtete dass der Turm abrutschen könnte. So wurde 2003 mit der Turmsanierung begonnen. Marode Balken der Tragkonstruktion wurden erneuert. Die Dachhaut komplett mit Schiefer neu eingedeckt. Bei der Fassadensanierung sind die Fugen wieder geschlossen worden fehlende oder defekte Steine ausgetauscht worden. Dank der Förderung über Landesmittel durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Potsdam, der Landeskirche, Zuschüsse aus den ev. Kirchenkreis Havelberg Pritzwalk, Eigenmittel der Kirchgemeinde und Spenden wurde dieses Bauvorhaben realisiert. Das Dach und die Dachkonstruktion des Kirchenschiffes wurden als zweite Baumaßnahme 2007 durchgeführt. Im Innenraum der Kirche sind marode Balken schon ausgewechselt und an den Wänden sind Malerei entdeckt worden aber noch nicht freigelegt. Eine komplette Sanierung des Innenraums steht noch aus. Es ist erst einmal das wichtigste geschafft, dass Dach ist dicht. Weitere Maßnahmen kann die Kirchengemeinde aus eigenen Mittel nicht finanzieren, deshalb wird sie immer auf Spenden und Fördermittel angewiesen sein. Wie es weiter gehen wird mit unserer Kirche werden die Generationen nach uns wohl entscheiden. Jede Generation tut was sie kann um die Kirche im Dorf zu erhalten.
(Text: Claudia Langerwisch)